Netflix-Film in Cannes: Technische Probleme und Buhrufe bei Premiere

Netflix ist auf dem Filmfestival in Cannes u. a. mit dem Streifen Okja vertreten, vielen passt es aber gar nicht, dass der Streaming-Anbieter die altehrwürdigen Kinofestspiele mit einer Produktion beehrt. Denn der US-Emporkömmling aus dem Internet passt vielen Kinofans nicht. Bei der Premiere von Okja kam es nun zum Eklat, allerdings hatte dieser vor allem mit einer technischen Panne zu tun.

Netflix in Cannes ist für viele ein Sakrileg. Denn einige Traditionalisten sind der Ansicht, dass ein Film nichts wert ist, wenn er nicht exklusiv für das Kino produziert worden ist. Darunter ist auch der Jury-Präsident Pedro Almodovar, dieser hat sich abfällig über Netflix geäußert. Für ihn sollte ein Streifen, den man nicht auf einer großen Leinwand sehen kann, keine Chancen haben, eine Goldene Palme zu gewinnen.
Hintergrund dieser Aussagen, für die Almodovar Beifall wie Kritik bekommen hat, ist, dass in Frankreich Filme, die im Kino gezeigt worden sind, erst nach drei Jahren im Fernsehen gezeigt werden dürfen. Deshalb hat Netflix darauf verzichtet, seine Wettbewerbsteilnehmer in einem französischen Kino zu zeigen. Ab 2018 wird eine Kino-Veröffentlichung in Cannes zwar verpflichtend sein, bis dahin muss sich das Festival aber damit abfinden, dass Netflix mit Okja und Meyerowitz Stories am Wettbewerb teilnehmen darf.

Panne mit Vorhang

Bei der Presse-Premiere von Okja kam es heute aber zu einem kleinen Skandal (via ). Denn bei der Vorstellung gab es heute eine technische Panne: Ein Teil des Vorhangs blieb stecken und verhinderte, dass die gesamte Leinwand zu sehen war. Daraufhin kam es zu Buhrufen und anderen Störgeräuschen. Der Film musste nach fünf Minuten unterbrochen und neu gestartet werden.

Bereits vor dem Start hatte es negative, aber auch positive Reaktionen gegeben: Denn bei der Einblendung des Netflix-Logos gab es von einigen Anwesenden Buhrufe, diese wurden aber von anderen Filmkritikern mit Applaus beantwortet.

Das zeigt, dass das Thema ein kontroverses ist und bleibt. Man kann aber dennoch nur hoffen, dass sich die Beteiligten auf das zurückbesinnen, was eigentlich zählen sollte: nämlich die Qualität eines Films und nicht den Vertriebsweg. Netflix, Filmfestival, Okja, CannesNetflix, Filmfestival, Okja, Cannes Netflix

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