‚Nur‘ Ignoranz oder bewusste Panikmache?
Das Problem dabei ist, dass viele Medien nicht zwischen Kodi an sich und damit ausgestatteten bzw. vorkonfigurierten Boxen unterscheiden (wollen). Laut einem Bericht von TorrentFreak (TF) hat das zuletzt dazu geführt, dass britische Tabloids eine regelrechte Kampagne gegen entsprechende Mediaplayer und somit Kodi geführt haben.
Denn britische Boulevardblätter wie The Mirror, Daily Mail, The Sun und The Express haben in den vergangenen Tagen immer wieder berichtet, dass Kodi-Nutzern bis zu zehn Jahre Haft drohten. TF hat das zum Anlass genommen, um bei den Medien nachzufragen, Antworten hat man aber nur selten bekommen.
Hintergrund ist ein jüngstes britisches Gesetz mit dem Namen Digital Economy Bill. Dieses hebt zwar tatsächlich die höchstmögliche Strafe für Urheberrechtsverstöße von zwei auf zehn Jahre an, aber nur unter ganz speziellen Umständen. Und diese Umstände sind „ganz bestimmt nicht Nutzer, die Inhalte per Kodi nach Hause streamen“, wie TF schreibt.
Denn das britische Gesetz verschärft die Strafen für gewerbliche Urheberrechtsverstöße und damit letztlich den Upload von Inhalten und nicht das Streamen, wie es bei Kodi-Boxen der Fall ist. TF vermutet in den Berichten Clickbait, so mancher könnte darin aber auch eine Kampagne der Content-Industrie vermuten, um Filesharer abzuschrecken.
Kodi (ehemals XBMC) – Media-Center-Software