Im wahren Leben führt sie ein luxuriöses, sicheres Leben. Als Schauspielerin durchlebt Reese Witherspoon manchmal große Qualen. Ihre neue Rolle in dem Film ?Wild? verlangte der Blondine einiges ab. Sie verliert ihre Mutter, nimmt Heroin und wandert bis zur Erschöpfung.
Reese spielt die US-Amerikanerin Cheryl Strayed (45), die heute als Autorin tätig ist. Ihre 2012 veröffentlichte Biografie ?Der große Trip ? Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst? wurde ab Ende 2013 verfilmt. Im neu veröffentlichten Trailer sieht man die Oscar-Preisträgerin völlig fertig als Drogen-Junkie.
Mit 26 Jahren hatte Cheryl Strayed das Gefühl, alles verloren zu haben. Mit Drogen und Männern tröstet sie sich über den Krebs-Tod ihrer Mutter und das Scheitern ihrer Ehe hinweg. Dann fällt ihr ein Wander-Führer in die Hände. Wenig Erfahrung und zu viel Gepäck stellen die junge Frau vor große Herausforderungen.
Alias Cheryl Strayed weint Reese viel und kämpft gegen ihre inneren Dämonen. Sie begegnet wilden Schwarzbären und Klapperschlangen, kämpft sich durch reißende Flüsse und bezwingt Berge. Im Vordergrund steht das Durchhaltevermögen während der Wanderung auf dem Pacific Crest Trail, aber bestimmt nicht die Körperpflege.
Vor etwas mehr als einem Jahr erklärte Cheryl Strayed in einem Interview mit der Zeit Online, warum sie mehr als 1.000 Meilen (rund 1.700 Kilometer) auf sich nahm. ?Meine Mutter hätte noch ein Jahr zu leben, sagten die Ärzte. Sieben Wochen später war sie tot. Ich wusste damals nicht, wie ich ohne sie weiterleben sollte.?
?Ich war Mitte 20, verheiratet und arbeitete in Minneapolis als Kellnerin. Nebenbei schrieb ich. Ich lernte jemanden kennen, trennte mich von meinem Mann Paul und zog zu meinem neuen Freund nach Portland. Alle dort hörten Grunge und in der Szene, in der ich mich bewegte, war es cool, Heroin zu nehmen. Einige Monate lang setzten mein neuer Freund und ich uns fast täglich einen Schuss. Zum Glück holte mich Paul zurück nach Minneapolis, bevor es mit mir völlig abwärts ging.?
?Obwohl das Verlangen nach den Drogen stark war, beschloss ich damit Schluss zu machen. Durch Zufall fiel mir dann ein Buch über den Pacific Crest Trail in die Hände und so kam ich auf die Idee, wandern zu gehen. Ich wollte in die Natur, mir Sonnenuntergänge ansehen und mich dabei ausheulen. Ich hoffte, dass mich diese Erfahrung heilen würde.?
?Es dauerte eine Weile. Schon am ersten Tag am Rand der Mojave-Wüste wurde mir klar, wie naiv und unerfahren ich war. In meinem Rucksack befand sich meine komplette Ausrüstung samt Zelt. Dieses Monstrum zu schultern und damit zu laufen war eine enorme Herausforderung. Aber die körperliche Anstrengung hatte auch etwas Gutes. Ich begriff: Wenn ich die körperliche Qual aushalten kann, dann kann ich auch die emotionalen Schmerzen ertragen, die der Tod meiner Mutter verursacht hat.?
Der Trailer macht jedenfalls schon neugierig auf den Film, der in Deutschland am 5. Dezember 2014 Premiere feiern soll.