Clevere Wärme

Auch wenn die alte Heizung noch zuverlässig arbeitet, verbraucht sie mehr Energie als nötig. ?Mit einer neuen Heizung sind Einsparungen bis zu 30 Prozent möglich?, sagt Schwäbisch Hall-Expertin Ingrid Lechner, die einen Überblick über die verschiedenen Heizsysteme und staatlichen Fördermittel (siehe Kasten) zusammengestellt hat.

Damit das Heizen angesichts der hohen Energiepreise nicht zum Luxus wird, sollte der Heizkessel möglichst sparsam und effizient arbeiten. Das ist nicht in erster Linie eine Frage des Brennstoffs, sondern der Technik. Moderne Öl- und Gas-Brennwertkessel etwa haben einen Wirkungsgrad von fast 100 Prozent und passen ihre Leistung dem Wärmebedarf an.

Die Realität in den meisten deutschen Heizungskellern sieht allerdings noch anders aus. Von den rund 18 Millionen Heizungen sind etwa 13 Millionen technisch veraltete Öl- und Gaskessel. Würde in allen Wohnhäusern in Deutschland die gesamte Heizungsanlage auf das technisch machbare Niveau gehoben, könnten nach Angaben des VdZ ? Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V. ? über 80 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr und etwa 15 Prozent des Endenergieverbrauchs eingespart werden.

Einen ersten Anhaltspunkt, ob sich der Austausch der Heizung lohnt, bekommen Hausbesitzer durch einen vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) entwickelten Effizienz-Check. In nur fünf Minuten kann man auf www.intelligent-heizen.info Einsparpotentiale aufdecken. Wer es genauer wissen will, holt sich individuell fachkundigen Rat von einem unabhängigen Energieberater oder vom Fachhandwerker.

Ergibt die Beratung, dass der alte Kessel raus muss, sollte man sich vor der Entscheidung für ein System gründlich über die jeweiligen Vor- und Nachteile informieren. Die perfekte Heizung für jeden Bedarf gibt es nämlich nicht. Technik und Brennstoff müssen zum Haus und den individuellen Bedürfnissen seiner Bewohner passen.

Ob Neubau oder Modernisierung: Gaskessel mit Brennwerttechnik sind eindeutig die Nr. 1 auf dem Heizungsmarkt. Mit Kosten ab etwa 6.000 Euro sind sie die preiswerteste Lösung und mit einem Wirkungsgrad von fast 100 Prozent hocheffizient. Dadurch rentiert sich die Investition in einen neuen Kessel schon in wenigen Jahren.

Auch beim Klassiker Ölheizung hat sich die effiziente Brennwerttechnik durchgesetzt. Schwefelarmes Heizöl sorgt für eine saubere Verbrennung, Einsparungen bei Heizkosten und CO2-Emissionen von bis zu 30 Prozent gegenüber alten Kesseln sind möglich. Mit Preisen ab etwa 8.000 Euro für einen neuen Öl-Brennwertkessel sind die Anschaffungskosten relativ niedrig. Öl hat gegenüber Gas allerdings den Nachteil, dass man den Brennstoff vorrätig halten muss, man also einen Tank bzw. Lagerraum benötigt.

Wärmepumpen heizen mit der in der Umwelt enthaltenen Wärme: Luft, Erde oder Grundwasser können dafür ?angezapft? werden. Strom dient als Antriebsenergie. Je nach System werden aus einer Kilowattstunde Strom bis zu vier Kilowattstunden Heizwärme erzeugt, so dass den relativ hohen Investitions- eher niedrige Betriebskosten gegenüberstehen. Wärmepumpen eignen sich allerdings nicht für jedes Haus.

Kleine Blockheizkraftwerke (BHKW) machen sich das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung zunutze. Ein von einem Motor angetriebener Generator erzeugt Strom, die dabei anfallende Wärme wird zum Heizen genutzt. Öl oder Gas kommen als Brennstoff in Frage. BHKW kosten ab 20.000 Euro. Die hohen Anschaffungskosten machen sich besonders bei Häusern mit höherem Wärmebedarf bezahlt. Denn bei längeren Laufzeiten wird auch mehr Strom erzeugt, den man entweder selbst verbrauchen oder gegen Vergütung ins Netz einspeisen kann.

Holzpellets haben das Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz einfach und komfortabel gemacht. Die Zufuhr der runden Holzpresslinge erfolgt in Pelletkesseln vollautomatisch. Ein solcher Kessel kostet mindestens 12.000 Euro, außerdem benötigt man einen Lagerraum für die Pellets. Dafür sind die Brennstoffkosten je Kilowattstunde deutlich niedriger als bei Erdgas oder Heizöl.

Von Hybridheizungen spricht man, wenn mehrere Wärmequellen ins Heizsystem eingebunden werden. Besonders häufig werden thermische Solaranlagen mit einem Gas- oder Ölkessel kombiniert. Das von der Sonne erwärmte Trink- oder Heizwasser wird in einem Speicher gesammelt, an den auch der Heizkessel angeschlossen ist. Die Sonnenwärme deckt in solchen Systemen einen Teil des Wärmebedarfs, den anderen – in der Regel größeren Teil – steuert die Heizung bei.

Schwäbisch Hall, den 1. Oktober 2013

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG ist die größte Bausparkasse Deutschlands. Die 7.200 Mitarbeiter arbeiten eng mit den Genossenschaftsbanken zusammen. Im Ausland ist Schwäbisch Hall mit Beteiligungsgesellschaften in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und China aktiv. Weltweit hat das Unternehmen mehr als 10 Mio. Kunden, davon 7 Mio. in Deutschland.

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