An den Kosten sparen, nicht am Komfort

Warmes Wasser benötigt jeder Haushalt. Wer dabei Kosten, nicht aber am Komfort sparen will, muss mit kühlem Kopf planen. Schwäbisch Hall-Expertin Ingrid Lechner zeigt hier wichtige Entscheidungshilfen bei der Suche nach dem geeigneten System auf.

Warmes Wasser wird über die Energieträger Öl, Gas, Fernwärme, Solarthermie oder Strom gewonnen. Damit es jederzeit in ausreichender Menge und der gewünschten Temperatur zur Verfügung steht, kann ein dezentrales, mit Strom oder Gas betriebenes System installiert werden. Die Alternative dazu ist ein zentrales System, das an die Heizungsanlage angeschlossen ist.

Die dezentrale Warmwasserversorgung übernimmt ein Durchlauferhitzer, der das Wasser unmittelbar vor dem Gebrauch erwärmt. Dies bietet sich an, wenn kein Platz für einen größeren Speicher vorhanden ist oder nur unregelmäßig Warmwasser benötigt wird ? wie etwa im Gäste-WC. Elektro-Durchlauferhitzer überzeugen dabei durch geringen Platzbedarf, sind allerdings nicht für die Versorgung mehrerer Entnahmestellen geeignet. Gas-Durchlauferhitzer sind etwas größer bemessen und können mitunter auch mehrere Entnahmestellen versorgen. Sie benötigen jedoch einen Kamin und eine gesicherte Zuluft.

Elektro-Durchlauferhitzer sind zwar meist preiswerter in der Anschaffung, die niedrigeren Betriebskosten von Gas-Geräten machen die anfangs höhere Investition allerdings schnell wieder wett. Beide Varianten können, gerade in Etagenwohnungen und Altbauten, wirtschaftlich betrieben werden ? vor allem, wenn nur die Temperatur eingestellt ist, die tatsächlich benötigt wird. Durch ihre relativ geringen Gesamtnutzungsgrade sind Durchlauferhitzer aber längst nicht so umweltfreundlich wie Warmwasserspeicher, über die eine zentrale Warmwasserversorgung erfolgt.

Ein Warmwasserspeicher hält ein bestimmtes Volumen an warmem Wasser über einen längeren Zeitraum konstant temperiert. Um die Gefahr der Keimbildung zu verhindern, sollte die Temperatur des gespeicherten Wassers 60 °C nicht unterschreiten. Die Speichergröße wird auf den Haushalt und die Anzahl der darin lebenden Personen abgestimmt. Pro Person sollte man mit einem Volumen von 30 bis 50 Litern planen. Die direkte Nähe von Kessel und Warmwasserspeicher stellt kurze Übertragungswege sicher. Längere Zuleitungen sollten besonders gut wärmegedämmt sein.

Die Beheizung des Speichers erfolgt direkt – beispielsweise über einen Gasbrenner – oder indirekt, indem die Heizung über einen zweiten Heizkreislauf inklusive Wärmetauscher für die Erwärmung des Wassers im Speicher sorgt. So ist nur ein Wärmeerzeuger für Heizung und Warmwasser nötig.

Außerdem können über die entsprechenden Anschlüsse je nach Jahreszeit und Außentemperatur regenerative Energien eingebunden werden: In den Sommermonaten kann eine Solaranlage meist den gesamten Bedarf an Warmwasser decken, in den Übergangsmonaten und im Winter leistet sie zumindest einen Grundbeitrag. Eine Wärmepumpe nutzt die Umgebungsluft oder das Erdreich als Wärmequelle und wird entweder allein zur Warmwasserbereitung eingesetzt oder mit dem Heizungsbetrieb kombiniert.

Schwäbisch Hall, 5. März 2014

Inhalt nun

Nachrichten