Schwellenlose Badezimmer bieten in allen Lebensphasen optimale Bewegungsfreiheit und Sicherheit ? nicht nur dann, wenn die Mobilität eingeschränkt ist. Schwäbisch Hall-Expertin Ingrid Lechner hat eine ?Checkliste barrierefreies Bad? erstellt und erklärt, was mit dem aktuellen Schlagwort ?Generationenbad? gemeint ist.
Das Bad rangiert auf Platz 1, wenn es um unabhängiges Wohnen im Alter geht. Das besagt eine repräsentative Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Darin ist allerdings auch zu lesen, dass mehr als 70 Prozent der Bundesbürger ihr jetziges Bad für keineswegs altersgerecht halten. Dabei hat die Sanitärbranche die Lage längst in den Blick genommen und bringt komfortable Produkte auf den Markt.
Wer heute ein Bad plant, sollte auch an morgen denken ? Stichwort Generationenbad: Familien mit Kindern verzichten genauso gern auf lästige Stolperfallen wie alte Menschen. Auch wenn Komfort und Sicherheit oberste Priorität haben: Mit nüchterner Klinikoptik haben barrierefreie Bäder längst nichts mehr gemein. Denn nicht nur das Produktdesign hat sich entwickelt ? auch bei der Badplanung ist heute viel mehr möglich, um den Gesamtraum ergonomisch zu gestalten.
Schwellenlose Duschen sind sicher, komfortabel und pflegeleicht. Zudem lassen sie jedes Bad großzügiger wirken. Wer über genügend Platz verfügt, gönnt sich eine Walk-in-Glasanlage – einen frei begehbaren Duschplatz hinter üppig dimensionierten Glasscheiben. Beim Neubau lässt sich der Traum vom schwellenlosen Brausevergnügen am einfachsten realisieren. Schließlich geht es an die bauliche Substanz. Aber die Technik ist heute so weit, dass ein nachträglicher Einbau in den meisten Fällen auch in Altbauten möglich ist.
Die meisten Bäder werden modernisiert, wenn die Kinder aus dem Haus sind ? eine ideale Gelegenheit, zukunftsorientiert zu planen. Werden dann noch Wände beseitigt oder versetzt, eröffnet das dem Badumbau ganz neue Dimensionen. Denn genügend Bewegungsraum ? insbesondere vor den Sanitärelementen ? ist das A und O. Beispiel Waschtisch: Bleibt darunter genügend Freiraum, kann er bequem im Sitzen und gegebenenfalls vom Rollstuhl aus genutzt werden.
Wird der Boden dazu noch mit rutschfesten Fliesen verlegt und öffnet sich die Badezimmertür nach außen, ist die Basis für ein barrierefreies Bad geschaffen. Zusätzliche Hilfsmittel lassen sich dann bei Bedarf relativ schnell und unkompliziert ergänzen. Denn es sind die Kleinigkeiten, die ein Bad bequem und sicher machen ? beispielsweise Sitzelemente für Dusche und Badewanne. Aber auch gut erreichbare Ablagen für Shampoo und andere Pflegeprodukte erleichtern den Badalltag ebenso wie Halte-, Stütz- und Klappgriffe.
Barrierefrei heißt übrigens nicht, auf Luxus zu verzichten. Im Gegenteil: Sauna, Dampfbad und Wellnessdusche sind bei der ?Generation Genuss? gefragt. Die Sensortechnologie setzt neue Maßstäbe in Sachen Komfort und verbannt jegliche Schalter und Hebel im Bad. Ein sanfter Fingerdruck genügt, und das Reinigungsritual kann beginnen. Eine Memory-Funktion speichert die Lieblingstemperatur, Thermostat-Armaturen mit Heißwassersperre zählen schon zum Standard. So wird das Bad dank modernster Technik und fehlender Stolperfallen zur gefahrlosen Wohlfühl-Oase für jung und alt.
Foto ?Generationenbad?
Bildunterschrift: Platz ist auf der kleinsten Fläche: Selbst Minibäder gewinnen Bewegungsraum dank cleverer Planung.
Ausreichend Bewegungsfläche vor Einrichtungsgegenständen (mindestens 150 x 150 cm)
Waschbecken flach, unterfahrbar mit Ablagefläche und aufstützsicher gestalten
Bedienungsvorrichtungen in ca. 85 cm Höhe montieren
Einhebel-Mischarmatur mit Verbrühungsschutz und Handdusche am Waschbecken
Rutschhemmender Bodenbelag
Duschsitz
Dusche und Badewanne mit Thermostat-Armatur und Verbrühungsschutz
Gute, blendfreie direkte und indirekte Beleuchtung
Großer Spiegel bis nahe der Waschtischoberkante
Nachrüstmöglichkeit für Stützgriffe im Bereich von Wanne, Dusche, WC und Waschbecken einplanen
Vorinstallationen für Notruf und elektrische Höhenverstellung von WC und Waschbecken vorsehen
Schwäbisch Hall, 19.12.2013
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