Wie Mark Nottingham, Vorstand der IETF HTTP Working Group, in einem bekannt gab, wurde der Web-Standard HTTP/2 (sowie HPACK) von der Internet Engineering Steering Group (IESG) nun finalisiert. HTTP/2 befindet sich nun auf dem Weg zum RFC Editor, um den redaktionellen Prozess vor der Veröffentlichung zu durchlaufen.
HTTP/2 ist die größte Änderung am Grundgerüst des Internets seit 1999, damals wurde HTTP 1.1 eingeführt. Und der neue Standard verspricht viele Vorteile, allen voran einen signifikanten Geschwindigkeitsschub beim Laden von Seiten. Die Umstellung für Entwickler ist nicht dramatisch, da die gleichen APIs wie bisher zum Einsatz kommen, aber um zahlreiche neue Features erweitert werden.
Eine wichtige Änderung betrifft die Requests: Server können künftig mehr Daten zurückschicken als angefordert worden sind. Browser können zudem Daten gleichzeitig von mehreren Quellen beziehen, auch das sorgt für einen beträchtlichen Geschwindigkeitsschub. Anders gesagt: Bisher war der Seitenaufbau gebremst, da viele einzelne Queries zwischen Browser und Server erfolgten, jede derartige Anfrage musste warten, bis die vorherige „abgearbeitet“ worden ist.
Der wesentliche Vorteil des auf Googles SPDY (das vom Suchmaschinenunternehmen nun eingestellt wird) basierenden bzw. aufbauenden Standards wird sich bei mobilen Verbindungen zeigen. HTTP/2 ist zudem abwärtskompatibel, ein „Wechsel“ auf HTTP1.1 erfolgt automatisch. Weitere Fragen beantwortet die offizielle HTTP/2-FAQ auf GitHub.
Die wahrscheinlich wichtigste Frage aus Nutzer-Sicht ist jene, ob er etwas tun muss. Die kurze Antwort lautet: Nein. Die geringfügig längere: Den Browser auf dem neuesten Stand halten.
Siehe auch: Google wirft sein SPDY wieder weg und prescht auf HTTP/2 voran