Wie der , passierte der Vorfall bereits vor rund zwei Wochen Mitte Januar. Die Crew der MV Tatoosh war zur der Zeit ohne Paul Allen an Bord unterwegs. Während eines Fahrmanövers soll die MV Tatoosh mit ihrer Ankerkette das Riff aufgerissen haben. Taucher hatten die Kette unter Wasser bemerkt und versuchten, das Schiff zu stoppen. Als sie die Crew informieren konnten, war der Schaden schon immens. Die Kette riss das Riff oberflächlich auf.
Allen hat sich über seine Investmentfirma Vulcan zu dem Vorfall geäußert. Ein Firmensprecher bestätigte den Unfall und erklärte, man arbeite jetzt mit den Behörden zusammen, um den Hergang zu rekonstruieren. Schließlich werden alle bei den Caymans einlaufenden Schiffe in der Gegend genau über die Standorte der Riffe informiert; es gibt eine Schutzzone, in die kein Schiff einfahren darf.
Das Korallenriff gehört zu den geschützten Biotopen vor den Cayman Islands in der so genannten West Bay Wiederauffüllungs-Zone, in der Korallen von verschiedenen Organisationen gepflegt und aufgeforstet werden. Dessen Beschädigung wird nach den Gesetzen der Inselgruppe mit einer Geldstrafe von bis zu 600.000 US-Dollar geahndet.
Die MV Tatoosh gehört mit ihren rund 300 Fuß (etwa 90 Meter) zu den 50 größten Yachten der Welt. Große Luxusyachten gehören zu der Leidenschaft von Allen. Seit Jahren ist er dafür bekannt.
Paul Allen hatte Microsoft 1975 gemeinsam mit Bill Gates aufgebaut. Bis zu einer Krebserkrankung im Jahr 1983 führte er das Unternehmen, blieb dann als beratendes Aufsichtsratsmitglied bis zum Jahr 2000 dabei. Heute ist er noch als strategischer Berater für Microsoft tätig, seine Zeit verbringt der aber vorrangig als Kunstsammler und als Inhaber der American-Football-Mannschaft Seattle Seahawks.
Der Vorfall muss für Allen ein herber Schlag sein. Erst vor wenigen Monaten hatte er selbst sein Engagement für den Schutz der Korallenriffe öffentlicht gemacht.
Siehe auch: Microsoft-Gründer Allen lässt Riesen-Yacht aufmotzen