Wenn am Sonntag Abend auf hunderten Millionen Fernsehern die Denver Broncos gegen die Seattle Seahawks im Super Bowl aufeinandertreffen, treten auf dem so genannten Second Screen zwei Social Media-Schwergewichte gegeneinander an.
Parallel werden dann auch scharenweise Nutzer ihre Tablets und Smartphones in der Hand halten, um das Geschehen bei einem der größten Sport-Medienereignisse der Welt gemeinsam mit ihren Kontakten auf Facebook und Twitter zu verfolgen. Es ist davon auszugehen, dass der Konkurrenzkampf zwischen den beiden Unternehmen hier einem neuen Höhepunkt entgegensteuert, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.Seit Jahren hat bei solchen Live-Events Twitter die Nase vorn. Immerhin ist die Plattform deutlich besser für das gemeinsame Erleben von Live-Events geeignet, als das Social Network Facebook. Letzteres arbeitet aber intensiv daran, zu verhindern, dass seine große Nutzerbasis während solcher Ereignisse zum Teil immer wieder zum Konkurrenten abwandert.
Denn auch für die Firmen geht es um einiges: Rund um den Super Bowl konzentriert sich immerhin auch ein guter Teil des Geldes, das von zahlreichen Unternehmen für Werbung ausgegeben wird. Sowohl Twitter als auch Facebook wollen im Rahmen des Events mit neuen Technologien zur zielgruppenorientierten Auslieferung von Anzeigen in Echtzeit aufwarten.
Facebook hat eigens ein eigenes Team zusammengestellt, das den Super Bowl seit Monaten vorbereitet. Entwickler, Marketing-Fachleute und ehemalige Fernsehproduzenten arbeiten hier beispielsweise an einer engen Kooperation mit Fernsehsendern. Diesen will man sehr schnell genaue Daten darüber liefern, wie sich die Stimmung in den einzelnen Fangruppen, in verschiedenen Regionen oder auch unter den Geschlechtern während der Übertragung entwickelt, um entsprechende Reaktionen in der Gestaltung der Live-Übertragung zu ermöglichen. Im Gegenzug wird das Treiben auf Facebook auch Bestandteil der Moderation.Bei der Fox Sports Media Group, die den Super Bowl überträgt, hat man das Konzept außerdem darauf ausgelegt, dass zahlreiche Zuschauer parallel zum Spiel ihr Mobilgerät in der Hand halten. Entsprechend ist damit zu rechnen, dass auch Twitter alles daran setzen wird, seine Stärken auf den Geräten auszuspielen und dem Konkurrenten möglichst wenig Raum zu geben.
Und in zahlreichen Unternehmen werden während der gesamten Übertragung wohl auch die Online-Werbestrategen Sonderschichten einlegen, um auf alles vorbereitet zu sein. Denn als im vergangenen Jahr das Spiel wegen eines Stromausfalls für einige Zeit unterbrochen werden musste, stieg die Zahl der Tweets auf 231.500 pro Minute. Damals gelang es der Keks-Marke Oreo schnell zu schalten und mit einem Tweet zu reagieren. Dieser entwickelte sich mit über 15.000 Retweets in kürzester Zeit zu einer viralen und kostenlosen Werbekampagne.
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