Target, eine große australische Handelskette, hat gestern auf eine mittlerweile von mehr als 45.000 Personen unterzeichnete reagiert und Grand Theft Auto 5 aus dem Sortiment genommen, wie Kotaku berichtet. Kmart Australia hat sich dem angeschlossen und wird das Rockstar-Spiel ebenfalls nicht mehr verkaufen.
Der Vorwurf der Petition: „Dieses kranke Spiel ermutigt Spieler zu sexueller Gewalt gegen Frauen sowie sie zu töten.“ In einer Pressemitteilung (PDF) erklärte Target-Manager Jim Cooper den Verkaufstopp: „Wir haben in den vergangenen Tagen mit vielen Kunden über das Spiel gesprochen und es gibt signifikante Bedenken über dessen Inhalte.“ Cooper räumte zwar ein, dass GTA 5 auch Unterstützer habe, man glaube aber, dass die Mehrheit den kritischen Standpunkt teile.
Bereits zuvor hatte NZ Warehouse Group, Australiens größter Einzelhändler, auf die Forderungen einer Organisation, die gegen sexuelle Gewalt kämpft, reagiert und den Verkauf von GTA 5 gestoppt.
Denise Ritchie, Gründerin der Stop Demand Foundation, hatte vor allem die in der Next-Gen-Version neu eingeführte Ego-Perspektive als Argument angeführt: „GTA war schon immer ein frauenverachtendes und hyper-maskulines Spiel, das Frauen hauptsächlich auf Stripperinnen und Prostituierte reduziert“, so Ritchie. „Der neue First-Person-Modus verstärkt dieses Spielererlebnis jedoch signifikant.“
Im Gegenzug dazu verteidigen viele Nutzer das Spiel und verweisen darauf, dass es keinesfalls Ziel von GTA sei, Frauen so zu behandeln und die Gewalt sich gleichermaßen, wenn nicht noch mehr gegen Männer richte.
Auch GTA-Publisher Take-Two hat sich inzwischen zu dieser Angelegenheit geäußert: CEO Strauss Zelnick sagte in einem Statement, dass man über diese Entscheidung enttäuscht sei, unter anderem da das Spiel „erwachsene Themen“ erkunde, die es in vielen Formen von Unterhaltungssparten gibt.
Siehe auch: Angespielt: GTA 5 für „Next Gen“ – Schöne neue alte Gangster-Welt